Kinloch/ Routeburn
11.03.2018
Robert schreibt:
Wir hatten schon geplant, wieder zurück nach Queenstown zu fahren, da Albert von hier aus seinen Rückflug hat;
Heute fahren wir nach Einkauf und tanken in Q. direkt weiter am lake Wakatipu nach Glenorchy (= Gateway to paradise) - in Anbetracht des noch schönen Wetters entscheiden wir spontan, unseren Routeburn walk heute schon zu machen und die übernächste Nacht statt an der Routeburn Flats hut in Glenorchy zu campen;
Nach Glenorchy kommt eine gravel road die bis zum Routeburntrack shelter führt, von dort aus geht es zu Fuß weiter, ein Fetzen Wind rauscht durch den Beech forest und die Sonne wärmt; neben dem sanft ansteigenden Track plätschert ein Wildbach mit türkiesfarbenen Gumpen (fast korsisch!);
Rechts geht es zur nahen Routeburn Flats hut, wir steigen aber links auf;
Eine morsche alte Buche knarzt im Wind;
Plötzlich öffnet sich aus dem Wald heraus der Blick mit Idylle pur: im Tal das mit einem Bach durchzogene Grassland, in der Bitte die Berge oben im Mt. Aspiring NP ein kleiner Gletscher = New Zealand at its Finest!!!
Etwas oberhalb bei den Wasserfällen kehren wir um, schaffen es heute nicht mehr bis zum Harris Sattel um zur anderen Seite Richtung Milfordsound rüberzuschauen;
Wie es manchmal so ist, ein guter Augenkontakt, die richtigen Worte, und schon habe ich ein Gespräch mit eine New Yorkerin: sie schwärmt von ihren Erlebnissen in Bayern - zur Belohnung singe ich ihr die ersten Takte von Louis Amstrongs "New York, New York", weil es mir gerade in den Sinn kommt;
Eine Rangerin am Weg zählt die Wanderer, ferner erzählt sie auf meine Anfrage von der fragilen Fauna im NP: der Mohua, ein einheimscher kleiner gelber Vogel wird mit einem staatlichen Programm geschützt: man wirft in der Trockenzeit vom Hubschrauber aus Giftgranulat ab, um die Nager zu dezimieren damit sie nicht die Vogeleier fressen; es hat indirekt Erfolg, sagt sie, weil dort wo sie es nicht machen hört man gar keine Vögel mehr singen; sie erzählt auch das der Mohua einen Gesang hat ähnlich wie machine gun - prompt höre ich den Gesang beim Abstieg dreimal - es gibt also noch Hoffnung!
Zurück entlang gravel road zur Kinloch lodge (4er-dorm Kereru, alle rooms haben Name eines Vogels; es gibt hier sonst nix außer der prächtigen lodge mit Restaurant im schottischen Stil und Camp site; Lage direkt am lake Wakatipu Ende zum Delta des Darth und Rees river;
12.03.2018
Robert schreibt:
Morgendämmerung am lake Wakatipu um 7 Uhr mit einem wahren Konzert von Singvögeln;
Im riesigen Delta kommen Rees river und Dart river zusammen;
Ich mache eine Wanderung im Umfeld, sinke aber bald im Sumpf ein und kehre um; die beiden anderen sind auch vorzeitig zurückgekehrt: auf dem Weg nach Greenstone zum Caples und Greenstone walk konnten sie eine Furt nicht passieren;
Rückfahrt nach Glenorchy wo wir den Camp site Mrs. Woolly einnehmen (15$ pn);
Zelte aufbauen; Brotzeit und Wanderung in das Rees delta: grauer Sand, kleine Steine, versprengte Baumstümpfe, Rinnsale, Buschwerk und staubiger Wind - und hier fahren hin und wieder speed boats als Touristenattraktion - ein Gegensatz?
Man sieht von weitem, dass es im Tal des Routeburn tracks regnet - unsere wetterbedingte gestrige Umplanung war also richtig (allerdings gab es keinen Re-Fund mehr für den kurzfristig stornierten Camp site am Routeburn);
Glenorchy walk way: grassland, durchsetzt mit Büschen, lagoons und vielen Brombeersträuchern (die sind leider noch nicht ganz reif); wetlands mit braunen Algen (Didymo?) und jede Menge schwarzer Schwäne, die eifrig in der lagoon gründeln;
Abends kommt der Blues: es regnet und keine weiteren high lights in den nächsten Tagen in Sicht - da hilft am besten ein roter Bowmore mit Chili-, Blutorangengeschmack und im Ohrenstöpsel Blues Company;
Der junge, blonde Bordelais am Tisch im Aufenthaltsraum gegenüber, der immer lächelt schreibt die ersten seiner 40 Postkarten, alle mit dem gleichen Motiv;
Nachts im Zelt jucken die Stiche der Sandfliegen;
13.03.2018
Robert schreibt:
Es regnet nachts, die erste Nacht im Zelt war doch etwas gewöhnungsbedürftig;
Auf den entfernteren Bergkuppen ist frischer Schnee zu sehen;
In der Aufenthalts-Wellblechhütte sind auch einige Deutsche außer uns (wie eigentlich an allen Hot Spots wo wir waren), insbesondere junge Deutsche, Generation i-pod/instagram/KnopfimOhr/nurnichtansprechenlassen;
Ins Gespräch kommen wollen eher die Älteren;
Die benachbarten Asiaten haben mit ihrem Mietwagen ein Problem mit der Overdrive-Warnleuchte - wir versuchen ihnen klarzumachen, dass es kein Problem ist (wir hatten diese Warnleuchte schon bei unserem Nissan Sunny), aber beide sprechen kein Wort englisch und wollen es mit dem Übersetzungsprogramm ihres Smartphones angehen - Mauritz wird das zu bunt, er setzt sich rein und schaltet die Leuchte mit geübtem Griff aus;
Wir bauen ab (Zelte sind schon wieder trocken) und fahren zurück nach Queenstown.
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