27.02.2018
Robert schreibt:
Abfahrt von uns drei mit Bus der Grayline von Queenstown morgens um 6 Uhr 45; Paul der Busfahrer schaut auf seine Liste der Passagiere und begrüßt mich gleich mit Vornamen; in den Bergen hängen noch Wolken; nach gut 2h sind wir in Te Anau; ohne uns fährt er weiter mit den Tagestouristen bis zum Milford Sound (inkl. Bootsfahrt sind die dann gut 12h unterwegs; Anmeldung im Fjordlands NP visiter Center und Entgegennahme der Tickets, die sich auf den Hütten noch als wichtig erweisen werden. Ferner gibt es für jeden von uns gratis eine Übersichtsbroschüre zum Keplertrack mit genauer Wegbeschreibung, lokaler Fauna und Sicherheitshinweise.
1. Etappe
In 7 Minuten mit Wassertaxi (25$ pn in 7 min) zur Broad Bay; wir gehen durch magischen Regenwald (Beech, Farn, Flechten) einige Stunden sanft bergauf, vorbei an den limestone bluffs. Als es sich lichtet erreichen wir die grasslands (Tussock); weißes Enzian, Supersicht auf den lake Te Anau, also flacken wir uns erstmal ins Gras für eine Siesta;
Unser Ziel, die Luxmore hut auf 1080m ist groß (56 Betten) aber sehr spartanisch: plastiküberzogene Matte sonst nichts, wir sind im bunk room für 38 Leute, Stockbetten bzw. Lager. Der bärtige Tanger macht für Interessierte gleich eine Führung durch die lokale Flora: spiralförmige Tussockgräser um die Feuchtigkeit zu halten, Polstergras, Dass mit Widerharken Sandfliegen fängt.
Der Hubschrauber landet bei der Hütte und holt 2 Passagiere ab, die sich nur mal oben die Landschaft anschauen wollten.
Zum Dinner kommt die böse Überraschung: wir haben keinen Topf dabei um unser Trockenessen zuzubereiten. Es wird hier nur Frischwasser und Gasherd gestellt, sonst nichts. Die Tischnachbarn aus Montana erbarmen sich für eine Ausleihe, gegen eine Spende vom Talisker. Sie kommen aus der Nähe von der Region wo "In der Mitte entspringt ein Fluss" mit Bred Pitt gedreht wurde.
Nach dem Dinner macht der Ranger das Briefing für alle: Begrüßung in Maorisprache, Sicherheitshinweise, Weisung die eigenen Abfälle mitzunehmen und nix liegen zu lassen (beim letzten Jahrestreffen der Ranger hat er den Preis gewonnen für am meisten angesammelte Überbleibsel wie I-pods, Geldbeutel etc.) Daher sollen wir für die Matratzenprozedur vorm Weggehen die gleiche querstellen.
Auf dem Klemmbrett des Ranger wurden die 56 Betten aktuellen Namen und Registriernummern zugewiesen; noch am Abend erfolgt dann die Kontrolle der Nummern jedes Einzelnen beim Ranger - da könnten's schon Deutsche sein die Kiwis (Ironie frei nach Polt);
Um 9 uhr 30 geht das Licht aus und alle ins Bett.
28.02.2018
Robert schreibt:
Ab 6 Uhr aufstehen, in der allgemeinen Unruhe fällt es auch nicht schwer; morgentliches Gewusst im Dunkeln in der küche , hier und da steigt Dampf von kochendem Wasser auf, der vom Licht der Stirnlampe erfasst wird; Stromanschluss für Handy etc. gibt es nicht, digitale Enthaltsamkeit ist also generell angesagt (Handy in Flugmodus); nach unserem Weggehen wird die Hütte noch hygienisiert, hat es geheißen.
2. Etappe
Rasch sind wir nach weiterem Aufstieg am Abzweig zum Mt. Luxmore; wir machen den 20 minütigen Abstecher auf den Gipfel und werden mit einer gewaltigen Aussicht belohnt, sich langsam auflösende Wolkenbänke über dem See und im Hintergrund die Berge;
Weiter geht der breite Weg an den Hügeln oder über einen Grat, immer mit bester Aussicht; hin und wieder fliegt eine Cessna über den Fjord mit geldigen Passagieren; Zwischendrin passieren wir 2 Not-Shelter die außen Platz für eine Rast bieten;
Der folgende Abstieg wird noch langwierig, wir kommen wieder in den Regenwald und erreichen nach 7,5h in ca. 500m Höhe die Iris Burn hut mit ähnlicher Ausstattung wie die vorherige;
Ich nehme ein erfrischendes Bad im eiskalten Fluss hinter der Graswiese; am Abend habe ich bestimmt 100 Sandfliegen erschlagen, die mein Blut gesaugt haben;
Am Abend macht der Ranger Robbie das übliche Briefing: die lokalen Vögel wie Kea (klauen gerne Schuhe) oder Kiwis (mögliche Streitgesänge zwischen Weibchen und Männchen); Wettervorhersage (Keplertrack gilt als eher trocken im Vergleich zum Milfordtrack);
Ins Lager um 9 uhr.
1.03.2018
Robert schreibt:
Noch im Morgengrauen sieht man auf der Veranda die zerfetzten Reste einer Schuhsohle - der Kea war nachts tätig; später kommt er dann auch und knabbert überall mal dran;
3. Etappe
Der heutige walk geht sanft bergab, mehr oder weniger, eine Erleichterung nach der mit dem schweren Rucksack doch anstrengenden 2. Etappe; erst dem Fluss Iris Burn folgend überwiegend durch Rainforest, viele Fliegenpilze am Wegrand; später erreichen wir die Küste der Shallow Bay am lake Manapouri; kurz darauf erscheint die Moturau hut, unser Ziel (nach 5,5h);
Die Toiletten sind gesperrt, also nur Plumskloh im nahen Wald; später nachdem mehr und mehr Gäste kommen, sich z.T. beschweren, werden die Spültoiletten wieder geöffnet, Papier aber zum extra sammeln;
es ist wieder relativ warm, gerade wenn die Sonne rauskommt; also schwimme ich im See, herrlich! Der Maori, der mit uns die Etappen gegangen ist, schwimmt ausgiebig; die Sandfliegen stechen in einer Tour, Tom aus Irland bietet mir ein Spray an, aber mir ist es schon egal, bis auf die roten Flecken merke ich kaum was;
Ein alleinreisender Sachse erzählt, dass er im Anschluss an eine Tagung in NZ nur 5 Tage travelling dranhängen kann, er ist Biologe und zeigt Unverständnis über die Nähe von Nationalparks zu Farmland;
Tom, der Freund/Mann von Jenny aus Wellington ist seit 16 Jahren in NZ, mit kurzen Unterbrechungen, und freut sich darauf, dass er dieses Jahr endlich eingebürgert wird;
Der Ranger Phil macht abends ein ausgedehntes Briefing: Geologie, Speicherkraftwerk des lake Manapouri, die natürliche Alge Didymo, die das Frischwasser verseucht - wir werden angehalten, unsere Schuh zu desinfizieren bevor wir weitergehen; während der langen Rede geht das Licht nicht an, aber es stört kaum jemanden in der Dämmerung dem Monolog des Rangers zu lauschen;
Der Belgier Hendrik ist nach 40 Jahren bei der Armee nun Rentner und macht mehrere Monate Urlaub in NZ und Asien, seine 10 Jahre jüngere Frau muss schon bald wieder zurück um zu arbeiten;
2.03.2018
Robert schreibt:
4. Etappe
Der platterte Tasmanier der immer gut drauf ist will mir Tasmanien mit den tasmanischen Teufeln als interessantes Reiseziel anpreisen;
Wages Date mit Tom in der angesagten Pub Moose in Te Anau um Bier zu trinken;
Abmarsch in der Früh bei Dauerregen mit dem Ziel, abzukürzen, den Bus um 10 Uhr zu erreichen und nicht die 5h bis Te Anau zu Ende zu gehen;
Vorbei an Bog (sumpfartiges wetland); der mächtige Waiau river (zweitgrößter von NZ) fließt direkt vorbei; nach der Tierfalle Nummer 144 (rosa Dreiecke) erreichen wir nach knapp 2h die Swing bridge und die Bushaltestellen Rainbow Reach;
Dort gibt es ein Fotonachweis der monatlich gefangenen Ratten, Wiesel und Mäuse; auch die Vogelarten Robin (schwarz mit grüngrauer Brust) wird dort beschrieben - auf Anraten des Rangers habe ich ihm auf dem Weg ein Loch gescharrt, damit er zu mir kommt und darin pickt, hat aber nicht funktioniert.
In Te Anau stellen wir die Rucksäcke im Lakeview Holiday Park ab, besorgen beim DOC die Tickets für den Milfordtrack und gehen im Moose Bier trinken.
....weiter unter Milfordtrack......
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